Im letzten Jahr haben wir euch immer mal mitgenommen, auf unsere Reise der Veränderungen. In diesem Jahr werden einige dieser Veränderungen Früchte tragen. Zum einen aus natürlichen Umständen, unsere Kinder sind langsam keine Kinder mehr, sondern eher junge Erwachsene. Zum anderen haben wir in den Blogbeiträgen Blogbeitrag Juni 2019 und Blogbeitrag November 2019 berichtet, wie sich auf die Regelungen und Standards in Ghana verändert haben.
Vor etwas mehr als 2 Jahren saßen Silas und ich uns gegenüber, im Hof des Waisenhaus, auf zwei Plastikstühlen im Schatten. Wir hatten das Gefühl vor einem riesigen Haufen unbekannten Faktoren zu sitzen: Wie wird das, wenn die ersten Kinder studieren? Können wir das finanzieren und organisieren? Wird es klappen, dass die Kinder in den höheren Klassen Internatsplätze bekommen? Wird das Jugendamt stärker Kontrollen durchführen? Wir es möglich sein eine NGO zu gründen? Was sind die Formalien?
Heute habe ich das Gefühl, dass sich alles ziemlich gut gefügt hat. Zum Teil vielleicht einfach der vorangeschrittenen Zeit geschuldet, natürlich auch weil Silas als Hauptverantwortlicher eine super Arbeit vor Ort leistet und aber auch, weil wir unnötige Sorgen hatten, sie einfach nicht eingetreten sind. Und schon wieder darf ich zitieren: „Sorge dich nicht, sonst leidest du zweimal“ 🙂
Wer von euch unseren Verein schon länger verfolgt und vielleicht sogar zu dem ein oder anderen Gesicht der Kinder einen Namen zuordnen kann, wird es interessieren, wie der aktuelle Stand bei den Kindern ist. Dafür habe ich eine Übersicht erstellt und graphisch etwas aufgearbeitet. Hier seht ihr, wer studiert, wer wo zur Schule geht und wie dezentral unsere Arbeit bzw. die Arbeit von Silas und Sanatu nun geworden ist.
Wer nicht so genau weiß, was sich so in den letzten Jahren getan hat, darf gespannt sein: von 21 Kindern, die alle im Waisenhaus wohnten und Montag bis Freitag zu Schule gingen, haben wir mittlerweile 3 StudentInnen unter Ihnen, die in ihren eigenen Studentenapartments wohnen, 7 OberstufenschülerInnen, die unter der Woche auf dem Schulgelände im Internat schlafen und die restlichen „Kleineren“, die entweder im Waisenhaus oder unter der Woche bei ihren Verwandten wohnen. Mindestens Sonntags kommen alle zusammen, das Waisenhaus ist für sie alle ein Rückzugsort, ein Ort, an dem sie Hausaufgaben machen, sich gegenseitig unterstützen und sich auf das leckere Essen von Sanatu freuen. Da wir weiterhin für alle unsere Kids den Schul- oder Studienaufenthalt finanziell sicherstellen, wollen wir auch schauen, dass alles gut klappt, bei jedem der Kinder. Nicht nur schulisch, sondern auch gesundheitlich und vom Wohlbefinden her. So haben wir vor Kurzem endlich gemeinsam mit der belgischen Unterstützerin Eline die finanzielle Stärke gehabt, einen gebrauchten Jeep zu kaufen, der es Silas ermöglicht, bei Trocken- und Regenzeit an jede Ecke von Tamale zu fahren, um die Kinder regelmäßig zu besuchen, die nicht im jeden Tag im Waisenhaus schlafen und leben.
Da das Internet immer noch ein großes Problem darstellt, haben wir begonnen, mit Silas regelmäßig zu telefonieren und bemerkt, wie viele Missverständnissen dies vorbeugen kann und dass Silas so viel eher Herausforderungen vor Ort mit uns teilt. Außerdem ist es schön, die Älteren, die bereits studieren, nun auch persönlich per Whatsapp, Telefonaten oder Sprachnachrichten zu begleiten. Oft ist es nur ein offenes Ohr über dass sie sich freuen oder einen Rat. Auch das ist eine schöne und neue Erfahrung für uns.
Die besten zwei Nachrichten in diesem Jahr waren definitiv, die Studienzusagen für Rejoice und Precious. Rejoice redet schon ewig davon, Moderatorin zu werden und Journalismus zu studieren. Und nun hat sie eine Zusage genau dafür erhalten. Und auch Precious kann in ihre Interessen tiefer eintauchen. Bisher berichtet sie, dass sie in ihrem Studium der Sozialwissenschaften am liebsten im Bereich Politik debattiert und sich freut, wenn sie demnächst der Geographie-Kurs beginnt. Wir sind gespannt, wie es bei Rejoice beginnen wird. Im März wissen wir dazu mehr.
Ich könnt gespannt sein auf unsere nächsten Facebook-Beträge und Blogartikel.
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