Einmal im Leben Elefanten sehen

So hieß das Motto unserer letzten Spendenaktion und so hieß auch das Motto unseres Wochenend-Ausfluges. Geplant war ein Trip mit allen Kids, inklusive Silas und Sanatu, dem ghanaischen Ehepaar, die das Waisenhaus gründeten und versorgen, in den 3 Stunden entfernten Nationalpark. Ghana ist jetzt nicht super bekannt für seine Safaris oder Artenreichtum, dennoch ist der Mole Nationalpark im Norden Ghanas immer wieder eine Reise wert und ein schöner Ausflugsort für ein paar Tage. So mieteten wir einen Bus, in den wir 23 Hanseln + Fahrer + Fahrer-Assistent reinpassten und düsten los Richtung Mole. Als erstes stand die Safari an, zu der wir 3 Jeeps reserviert hatten. Das große Ziel war natürlich Elefanten zu sehen. Die Chancen waren zwar da, aber standen gar nicht so hoch, da während der Regenzeit die Bäume und das Gras natürlich viel dichter sind und die Tiere nicht nur auf ein einziges Wasserloch in der großen Steppe angewiesen sind, sondern überall im Nationalpark verteilt. Nach längerer Zeit herumfahren und einzelnen Antilopen, Böcken, Affen und angeblich auch Krokodilen, die alle Kinder außer Maria und ich gesehen haben (ja ja jaaaa… :D) wurde plötzlich ein Gang zugelegt. So rasten wir durch den Nationalpark, ahnten aber schon, dass es dafür einen Grund geben musste. Sicher hatte jemand die Ranger informiert, dass Elefanten gesichtet wurden. Unsere Vermutungen bewahrheiteten sich. So hielten alle Jeeps nach ein paar Minuten an und es ging zu Fuß weiter. Nach 2 Stunden Fahrt in der Mittagssonne und einem Fußmarsch wurden wir dann glücklicherweise auch belohnt. Circa 100 Meter von uns entfernt erspähten wir eine Elefantengruppe oder –familie, die 4 Elefanten zählte. Papa Elefant badend im Wasserloch, die anderen drei davor. Wir hatten das Gefühl, dass die Elefanten unsere Anwesenheit nicht soo cool fanden, da sie ein paar offensichtliche Elefantenwarnungen anzeigten (ich als Elefanten-Sprache-Vollprofi habe das natürlich sofort erkannt … nicht), wie mir Maria erklärte, aber da die Ranger entspannt schienen, machte ich mir da auch keine Sorgen. Nach ein paar Fotos und Beobachten der großen Vierbeiner brachen wir den Heimweg an, zurück ins Hotel, kaputt und glücklich.

Das zweite Highlight, neben der Safari, war der Pool. Ich würde sogar fast sagen, dass es für einige Kinder DAS Highlight überhaupt war. Einige der Kids waren schon seit Jahren nicht mehr baden, am Meer war meines Erachtens noch keines der Kinder je in ihrem Leben. Am Pool zuvor schon mal vereinzelt. Dem entsprechend sind die Kids alle völlig ausgerastet, als sie in den Pool durften. Obwohl ich mehrmals das Gefühl hatte, alle anderen Gäste des Hotels richtig krass zu nerven und sich der Lautstärkepegel an den der ghanaische Predigten im Fernsehen anzugleichen schien, genoss ich es, mit den Kindern im Pool zu verbringen. Zumal es auch immer wieder erstaunlich ist, wie gut die Kids erzogen sind. Eine Warnung und schon sind alle ruhig, eine Ermahnung und schon wird nicht mehr vom Rand gesprungen, ein Satz dazu, dass jetzt erstmal Pool-Pause ist und schon verlassen alle den Pool. Hut ab an Silas und Sanatu. In Sachen Erziehung kann den beiden niemand so schnell etwas vormachen. Da außer zwei der Kinder niemand schwimmen konnte, wollten natürlich alle anderen lernen zu schwimmen und mit Hilfe von uns üben. Maria und ich hatten also alle Hände voll zutun. Auch am nächsten Tag genossen die Kinder das kühle nass auf der Hotel-Anlage.

Nebensächlicher für die Kinder, aber dafür umso schöner für uns, waren die traumhaften Sonnenuntergänge und der weite Blick über den Nationalpark vom Hotel aus. Auch Silas und Sanatu genossen die Ruhe, die wir ihnen durch die Ganztags-Bespaßung der Kinder frei räumten.  Alles in allem verbrachten wir dort sehr entspannte, spaßige, ereignisreiche Tage im Nationalpark und ich hoffe und denke, dass die Kinder diesen Ausflug so schnell nicht vergessen werden. Da ich auf der Rückfahrt in 19 glückliche und müde Kindergesichter blickte, wusste ich, dass sich die Anstrengung, dafür all die Spenden zu sammeln, mal wieder doppelt und dreifach gelohnt hat.

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